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Die Banja-Baschi-Moschee (Баня баши джамия/Banja baschi dschamija, Banyabaşı Camii) ist die größte Moschee in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Sie ist eines der bedeutendsten Bauwerke Sofias aus der Zeit der osmanischen Herrschaft und wurde wahrscheinlich 1576 erbaut. Sie ist eine der ältesten Moscheen in Europa.
Die Banja-Baschi-Moschee steht im Zentrum von Sofia, am Boulevard Knjaginja Maria Luisa. Unmittelbar östlich der Moschee steht das Zentrale Mineralbad Sofia (erbaut 1913) mit dem "Bad-Platz" (площад "Бански"/Ploschtad "Banski") und westlich davon, auf der anderen Straßenseite des Boulevard Knjaginja Maria Luisa, steht die Zentralmarkthalle Sofia 9 (1911).
Die Banja-Baschi-Moschee ist nach dem einstigen großen Badehaus benannt - heute das Zentrale Mineralbad Sofia. Banja heißt Bad. Banja-Baschi heißt viele Bäder. Der Stifter der Banja-Bashi-Moschee war Mullah (Molla) Efendi Kadı Seyfullah, der die Moschee zum Andenken an seiner verstorbenen Gattin errichten ließ. Ältere Quellen bezeichnen deshalb diese Moschee als Molla Efendi Moschee oder als Kadı Seyfullah Moschee. Das bulgarische Wort für Moschee Dschamija (bulg. джамия) leitet sich vom türkischen Wort für Freitag (Cumaya) ab - nach dem Tag für das Freitagsgebet.
Als Evliya Çelebi im 17. Jahrhundert Sofia besuchte, hatte die Stadt 53 Moscheen. Später hatte sie nach anderen Angaben über 100 Moscheen. Zum Ende der osmanischen Herrschaft gab es in Sofia 50 bis 84 Moscheen. Nach dem Ende der osmanischen Herrschaft gab es in Sofia noch 32 Moscheen. Von diesen Gebäuden sind heute noch fünf erhalten. Die Banja-Baschi-Moschee ist die einzige funktionierende Moschee in der bulgarischen Hasuptstadt, die in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist. Im Gebäude der ehemaligen Büyük Moschee (bulg. Буюк джамия/Bujuk dschamija; turk. Büyük Camii) ist heute das Nationale Archäologische Museum untergebracht.
Auf dem Bogen über der Eingangstür ist ein Text mit Farbe aufgemalt, der jedoch nicht mehr zu entziffern ist. Darunter steht die Jahreszahl 974, weshalb angenommen wird, dass die Moschee im Jahr 974 nach islamischer Zeitrechnung erbaut wurde, die mit der Hidschra begann. Das entspricht nach christlichem Kalender (Gregorianischer Kalender) dem Jahr 1566 oder 1567. Das islamische Jahr 974 dauerte nach dem julianischen Kalender vom 19. 7. 1566 bis zum 9. 7. 1567. Zu dieser Zeit herrschte das Osmanische Reich über Sofia und der Großteil der Balkanhalbinsel. Um 1440 war Sofia zum Zentrum eines rumelischen Bejlerbej, der alle bulgarischen Territorien verwaltete geworden und 25 Kreise umfasste.
Ein Vorgängerbau der heutigen Moschee wurde 1474 erbaut, während der Zeit des Provinzgouverneur (Beylerbey) Mehmed Pascha, der spätere Sultan Mehmed II..
Während der kommunistischen Herrschaft in Bulgarien (1944 - 1989) war die Moschee nicht in Betrieb. Seit 1989 sind auch wieder die Gebetsrufe der Muezzine vom Minarett zu hören.
Die Moschee ist zwar nicht offiziell für Touristen zur Besichtigung geöffnet, diese werden jedoch außerhalb der fünf Gebetszeiten zur Besichtigung eingelassen, wobei die Moschee, wie jede Moschee, Barfuß zu betreten ist. Auch Frauen in angemessener Kleidung haben Zutritt, müssen aber ein Kopftuch tragen, das am Eingang zu erhalten ist. Zu den Gebetszeiten ertönt der Gebetsruf des Muezzin aus Lautsprechern vom Minarett, die aber sehr leise sind und im Straßenlärm fast untergehen und somit nicht als störend empfunden werden. Der erste (5 Uhr) und der letzte Gebetsruf (22:30 Uhr) werden in Sofia aus Lärmschutzgründen weggelassen. Der Ruf zum Gebet dauert anderthalb Minuten und erfolgt in arabischer Sprache. So wird sowohl den Wünschen der Moslems und der Nichtmoslems bezüglich der Lärmbelästigung Rechnung getragen. 2006 gab es eine Bürgerinitiative mit Unterschriftsammlungen von Nichtmuslimen gegen die Lärmbelästigung durch die Gebetsrufe. Es folgten jedoch keine gerichtlichen oder administrativen Verbote oder Regelungen dazu.
Die Predigt in der Moschee erfolgt auf bulgarisch und türkisch. Lediglich die Pflichtgebete werden in der vorgeschriebenen arabischen Originalsprache verlesen. Oft stehen auch Muslime zu den Gebetszeiten vor der Moschee, da besonders zum islamischen Fastenmonat Ramadan und an Feiertagen der Platz in der Moschee nicht für alle Besucher reicht.
Das Hauptgebäude der Moschee hat einen rechteckigen Grundriss und trägt eine große zentrale Bleikuppel mit einem Durchmesser von 15 Metern. Das Gebäude steht nicht parallel zum Boulevard Knjaginja Maria Luisa, sondern zeigt mit seiner Westecke, an der auch das hohe, schlanke Minarett steht, zur Straße. An der Nordwestseite befindet sich der Haupteingang, der von einem Vorbau (Tetimme = Ergänzungsgebäude oder Nebenraum) mit drei kleineren Kuppeln überdacht ist.
Die Moschee ist im typischen osmanischen Baustil des 16. Jahrhunderts errichtet. Der Erbauer war Mimar Sinan, einer der größten Architekten des Osmanischen Reiches. Er hat auch die Selimiye-Moschee in Edirne gebaut. Die Wände sind aus sich abwechselnden Schichten aus gehauenem Stein und roten Backsteinen gebaut. Auf dem vier Ecken des Daches dienen kleine kleine Türmchen mit Druchbrüchen als Stützwände. An der Stelle, an der die Moschee steht, entspringt eine warme Mineralquelle (46 °C). Der aufsteigende Dampf ist in der Nähe der Wände der Moschee zusehen. Die Moschee hat eine sehr große Kuppel und ein hohes Minarett.
Die Wände des Gebetsraumes und die Bögen sind aus gehauenem Stein. Die Säulen sind jeweils aus einem einzigen Stein gehauen. Der Bogen über der Eingangstür ist ebenfalls aus Stein gehauen. Die Hauptkuppel ist mit Bleiplatten gedeckt. Das Innere der Moschee hat erst nach mehrmaligem Umbau sein jetziges Aussehen erhalten. Die letzte Grundrenovierung wurde in den 1920er Jahren mit finanzieller Unterstützung des türkischen Botschafters in Bulgarien, Fethi Okyar, durchgeführt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde eine Teilrenovierung (Putzarbeiten, Malerarbeiten usw.) durchgeführt. Renovierungen in den letzten Jahrzehnten wurden Dank der Unterstützung durch türkische und arabische Waqf. Mit deren Unterstützung wurde unter anderem eine Fußbodenheizung eingebaut.
Die Moschee hat zwei Etagen, die obere Etage ist, wie in Moscheen üblich, den Frauen vorbehalten. Der Imam steht bei seiner Predigt auf einer Kanzel (Minbar). Die Wände der Banja-Baschi-Moschee sind in weiß und blau gehalten. Da das islamische Bilderverbot gilt, sind die Wände mit arabischen Kalligrafien, Zitaten aus dem Koran, verziert.
Da die Moschee ein Kulturdenkmal ist, sind Veränderungen im Inneren oder an ihrem Äußeren nicht zugelassen.
Die Moschee bietet in ihrem jetzigen Zustand Platz für das Freitagsgebet von 700 Gläubigen und an den religiösen Feiertagen (Bayram) für fast 1200 Moslems. Früher befande sich neben der Moschee das Grab von Mullah Efendi Kadı Seyfullah. Die muslimische Gemeinde in Sofia zählt ungefähr 30.000 Muslims.
Durch die vorliegenden Bewertungen zu der Sehenswürdigkeit ergibt sich die Gesamtbewertung
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